Worauf muss ich achten, wenn ich Spitzenschuhe kaufe?

In diesem Leitfaden erläutern wir, worauf es beim Kauf von Spitzenschuhen ankommt und worauf wir bei einem Fitting achten. Die Indikatoren für den perfekten Spitzenschuh sind die Länge der Zehen, die Fußform, die Fußbreite, die Fußlänge und der Trainingsstand. Auch die spezifischen Eigenschaften der Spitzenschuhe, die die verschiedenen Marken und Modellen haben, spielen eine wichtige Rolle. Durch all diese verschiedenen Faktoren, die da zusammenkommen ist es unerlässlich sich professionell beraten zu lassen.

Beim Kauf von Spitzenschuhen ist die richtige Größe nur der Anfang. Die Passform spielt eine entscheidende Rolle, da schlecht sitzende Schuhe nicht nur das Verletzungsrisiko erhöhen, sondern auch die Entwicklung, besonders junger Tänzerinnen, beeinträchtigen können. Ein gut sitzender Spitzenschuh ist essentiell für die Balance und die korrekte Ausrichtung der Körperachse.

Wir haben uns auf Spitzenschuhberatung spezialisiert und unterstützen dich gerne bei deiner Suche nach dem richtigen Schuh für dich entweder im Rahmen eines Online-Fittings oder bei uns in der Boutique in Mettmann bei Düsseldorf.

Und das Beste: Das Fitting ist beim Kauf eines Spitzenschuhs bei uns kostenlos.

Natürlich ist die richtige Schuhgröße bei deinem Schuh wichtig. 

Ein Spitzenschuh sollte wie eine zweite Haut sitzen. Hierbei ist zu beachten, dass der Fuß vorne Kontakt zur Box hat, ohne gequetscht zu sein. Ist der Schuh zu groß, besteht die Gefahr, dass du beim Stehen auf Spitze zu tief in den Schuh rutschst, was nicht nur den Druck auf die Zehen erhöht, sondern auch das Verletzungsrisiko erhöht. Die Zehen sollten jedoch nicht krallen, sondern flach ausgestreckt werden können.

Ist der Schuh zu groß oder zu klein kann das unnötige Schmerzen und Verletzungen verursachen. 

Wichtig für deinen passenden Schuh ist auch die Box. Diese kann unterschiedlich breit und hoch sein. 

Breite:

Die Box des Schuhs sollte den Fuß gut halten, nicht zu viel Platz zu lassen aber auch nicht quetschen. Zu viel Raum in der Box führt zu Instabilität, während zu enge Schuhe häufig Schmerzen verursachen. Manche Modelle eignen sich eher für schmalere Füße und und andere eher für breitere. Lass dich gerne bei uns dazu beraten. 

Länge:

Die Länge der Box ist ebenfalls entscheidend. Hast du eher kurze Zehen und du kaufst einen Schuh mit einer zu langen Box, lässt der Schuh dich nicht richtig auf der Standfläche stehen, weil du vom Blatt zurückgedrückt wirst. Du stehst auf der Kante. Andersrum lässt dich ein Schuh, der ein zu kurzes Blatt für dich hat, zu weit nach vorne rollen und es entsteht Druck auf den Zehen.

Du hast wahrscheinlich schonmal davon gehört, dass es verschiedene Sohlenhärten gibt. 

Die Sohlenhärte beeinflusst, wie viel Kraft du brauchst, um auf Spitze zu kommen. Ein zu harter Schuh kann Probleme verursachen, wenn Kraft und Flexibilität in den Füßen noch fehlen, während ein weicher Schuh einem kräftigen Fuß nicht genügend Halt bieten kann. Anfänger bevorzugen oft weichere Sohlen, während fortgeschrittene Tänzer/innen zu einer härteren Sohle greifen.

Daher achten wir besonders auch auf den Trainingsstand eines Tänzers.

So unterschiedlich wie die verschiedenen Fußformen sind auch die unterschiedlichen Spitzenschuhmodelle. Jeder Schuh ist ein bisschen anders geschnitten und auf unterschiedliche Fußformen angepasst.

Der Schuh sollte zu deiner Fußform passen. Hast du einen eher spitz zulaufenden Fuß z.B., wenn der zweite Zeh länger ist, sollte auch dein Spitzenschuh vorne schmaler zulaufen. Das nimmt den Druck von deinem längsten Zeh. Hast du wiederrum einen Fuß mit eher gleichlangen Zehen ist ein ein Schuh, der das Gewicht auf alle Zehen gleichmäßig verteilt, also vorne nicht zu eng zuläuft, meist besser.

Die Standfläche:

Die Breite der Standfläche beeinflusst, wie leicht es ist, auf Spitze zu stehen. Eine breite Standfläche erleichtert das Stehen, während eine schmalere Linie oft als ästhetisch ansprechender gilt.

Manche Modelle haben eine eher abgerundete Standfläche, manche sind eher kantig. Auch das kann einen Einfluss darauf haben, wie sicher du stehst oder wie einfach es ist vom demi-pointe hochzurollen. Der Schuh sollte zu deinen individuellen Bedürfnissen passen.

Material der Sohle:

Moderne Spitzenschuhe können Plastiksohlen haben, die langlebiger sind, aber auch teurer (z.B. Gaynor Minden oder FR Duval). Die Wahl des Sohlenmaterials beeinflusst die Haltbarkeit des Schuhs. Wenn du Schuhe mit Plastiksohle kaufst, ist die richtige Sohlenhärte noch wichtiger, da der Schuh nicht im Laufe der Zeit weicher wird. 

Sind deine konventionell hergestellten Spitzenschuhe schnell durch kann das daran liegen, dass du einfach sehr kräftige Füße hast und einen härteren Schuh brauchst. Hast du schon einen sehr harten Schuh kann es sich durchaus lohnen in ein Modell mit Plastiksohle zu investieren. 

Hast du in deiner Ballettschule Parkettboden empfehlen wir dir Ledertips aufzukleben, damit du nicht wegrutschst. Manche Modelle haben schon eine Standfläche aus Leder (z.B. Gaynor Minden Spitzenschuhe oder auch der Merlet Belle). Du brauchst aber nicht extra einen Spitzenschuh mit Lederstandfläche zu kaufen. Die Ledertips sind nicht teuer und ganz einfach festzukleben. 

Die richtigen Gummis, Bänder und andere Hilfsmittel: 

Ein guter Indikator dafür, dass dein Schuh nicht richtig passt ist, dass er am Fuß rotiert. D.h. dass die Sohle des Schuhs nicht mit der Sohle deines Fußes übereinliegt, sondern wegrutscht. Es ist schwieriger die Balance zu halten und der Schuh gibt weniger Halt was die Verletzungsgefahr erhöht. Je nach Fußform oder Trainingsstand kann es sein, dass jeder Schuh an deinem Fuß leicht rotiert. Ist das der Fall kann es helfen an deinem Schuh gekreuzte Gummis anzunähen.

Es kann durchaus gut sein unterschiedliche Gummis und Bänder auszuprobieren. Es gibt z.B. auch Stretch-Spitzenschuhbänder. Die sind vorallem für fortgeschrittene Tänzer/innen interessant, bei denen die normalen Bänder zu sehr abschnüren. 

Wir haben ein Video wo wir dir alles zu Gummis und Bänder annähen, Ledertips aufkleben und noch vieles mehr erklären. Schau doch einfach mal vorbei.